Sie können hier nach einer Wohnung suchen: 

Es gibt auch große Wohnungs-Unternehmen, wo Sie direkt suchen können: 

Wenn Sie nur ein Zimmer in einer Wohnung brauchen, suchen Sie nach einer WG.
WG bedeutet Wohn-Gemeinschaft.
In einer WG wohnen mehrere Menschen zusammen.
Hier kann man nach einer WG suchen.

Es gibt Wörter wie „Kaltmiete“ und „Warmmiete“ in den Anzeigen.
Die Kaltmiete ist nur die Miete ohne Rechnungen.
Die Warmmiete ist die Kaltmiete plus Rechnungen für Wasser, Heizung und so weiter.
Die Warmmiete ist immer höher als die Kaltmiete.
Diese Rechnungen sind Einschätzungen, wie viel Wasser und Heizung Sie jeden Monat nutzen.
Jede Wohnung hat Geräte, die zählen wie viel Wasser und Heizung Sie nutzen.
Diese Geräte heißen Wasserzähler und Heizungszähler.
Einmal im Jahr kommt eine Person, die diese Geräte anschaut und aufschreibt wie viel Wasser und Heizung Sie genutzt haben.   

Sie bekommen einmal im Jahr eine feste Rechnung für die Heizung und Wasser.
Diese Rechnung heißt „Betriebskostenabrechnung“.
Wenn Sie mehr Heizung oder Wasser als geplant nutzen, müssen Sie mehr nachzahlen.
Wenn Sie weniger Heizung oder Wasser als geplant nutzen, bekommen Sie Geld zurück.
In der Regel zahlen Sie Strom und Internet extra.

Auf wg-geuscht.de gibt es gute Tipps auf Deutsch und Englisch, wie und mit welchen Informationen man am besten einen Vermiter kontaktiert. Der Vermieter oder die Vermieterin entscheidet, welche Person eine Wohnung bekommt.


Sie denken, dass Sie bei der Suche nach einer Wohnung diskriminiert werden?
Das Antidiskriminierungsbüro Leipzig hilft Ihnen damit. Die Hilfe ist kostenlos. 

Vermieter wollen in der Regel folgende Dokumente sehen: 

  • Pass/ Ausweis/ ID
  • Mieterselbstauskunft: Sie füllen dieses Papier mit Ihren persönlichen Informationen aus. Zum Beispiel: Name, Geburtsdatum, Telefon-Nummer
    Hier finden Sie eine Vorlage.  
  • Vorvermieter-Bescheinigung/ Mietschulden-Freiheits-Bescheinigung: Das ist ein Papier von Ihrem alten Vermieter/ Ihrer alten Vermieterin.  Es bedeutet, alles war ok in der alten Wohnung und Sie haben die Miete immer bezahlt. Hier finden Sie eine Vorlage. 
  • SCHUFA: Dieses Papier zeigt Ihre Kredit-Würdigkeit in Deutschland. Das heißt, ob Sie große Schulden in Deutschland haben. Dieses Dokument können Sie hier bekommen. Sie bekommen das SCHUFA einmal im Jahr kostenlos. 
  • Nachweis Einkommen: Vermieter wollen sehen, dass Sie jeden Monat Geld für die Miete haben. Zeigen Sie die letzten 3 Lohnabrechnung / Lohnzettel von der Arbeit.

Sie bekommen Geld vom Sozialamt oder Jobcenter? Sie brauchen erstmals das OK vom Sozialamt oder Jobcenter für die Wohnung. Das Jobcenter oder Sozialamt gibt Ihnen das OK, wenn die Wohnung nicht zu teuer ist. Hier sehen Sie, wieviel Miete für wie viele Personen in Leipzig vom Jobcenter/ Sozialamt bezahlt wird.
Bevor Sie den Mietvertrag unterschreiben, schicken Sie das Miet-Angebot zum Jobcenter / Sozialamt.
Ein Miet-Angebot hat die Information zu der Größe der Wohnung und wie viel die Miete, Wasser und Heizung kostet.
Das Jobcenter/ Sozialamt schickt Ihnen eine Antwort, ob die Wohnung OK ist.
Wenn die Wohnung OK ist, zeigen Sie die Antwort dem oder der Vermieter*in. 

Es gibt auch Sozialwohnungen in Leipzig.
Diese Wohnungen sind nur für Menschen mit weniger Geld.
Wenn Sie eine Sozialwohnung wollen, brauchen Sie das Papier „Wohnberechtigungsschein“ (WBS).
Sie bekommen das Papier WBS vom Sozialamt.

Wenn Sie das Papier WBS haben, können Sie sich auch für die Sozialwohnungen direkt beim Vermieter melden.
Hier finden Sie weitere Informationen.
Hier sehen Sie, wo diese Sozialwohnungen in Leipzig sind. 

Sie bezahlen Geld als Kaution, wenn Sie in eine neue Wohnung ziehen.
Das Geld bekommen Sie wieder, wenn Sie ausziehen, solange alles in der Wohnung ok ist. Die Kaution darf höchsten drei Mal der Kaltmiete sein. Wenn die Kaltmiete 400 Euro ist, kann die Kaution maximal 1200 Euro sein. Sie haben das Recht, die Kaution in 3 Raten zu zahlen.
In Raten zahlen bedeutet, Sie zahlen die Kaution nicht alles auf einmal.
Sie zahlen erstmals ein Teil davon, ein Monat später das zweite Teil und ein Monat später das letzte Teil. Wenn Sie später ausziehen, sollen Sie die Kaution wieder bekommen. Es gibt aber keine genaue Frist, bis wann Sie die Kaution wieder erhalten. Der Vermieter darf ein Teil der Kaution behalten, wenn Sie Schaden in der Wohnung verursacht haben. Und ein Teil der Kaution kann auch für offene Rechnungen wie Wasser und Heizung benutzt werden.

Sie sollen kein Geld bezahlen, bevor Sie einen Mietvertrag unterschreiben.
Sie können ein Wohnungs-Übergabe-Protokoll mit dem Vermieter machen.
Hier ist eine Vorlage.
Dort schreibt man, ob etwas in der Wohnung schon kaputt ist.
Dann bezahlen Sie selber nicht für diese Reparatur, wenn Sie später ausziehen. 

Wenn Sie eine Wohnung anschauen, heißt es „Besichtigung“.
Es gibt eine Begleitung für diese Besichtigung, wenn Sie nicht so viel Deutsch sprechen.
Das Projekt Gorkistraße 120 begleitet Sie.
Dort sprechen sie Deutsch und andere Sprachen.
Die Hilfe ist kostenlos. 

Diese Broschüre hat viele Informationen über das Mieten in Leipzig. 

Haben Sie eine Wohnung in Leipzig gefunden?
Sie müssen sich in Leipzig anmelden.
Sie machen das in einem Bürgerbüro.
Sie haben 2 Wochen Zeit dafür, nachdem Sie dort eingezogen sind.
Sie bringen Ihren Ausweis und das Papier „Wohnungsgeberbestätigung“ für die Anmeldung in einem Bürgerbüro.
Ihr Vermieter füllt das Papier „Wohnungsgeberbestätigung“ aus.
Sie haben keine Wohnung und wohnen bei Freunden oder Familie?
Ihre Freunde oder Familie füllen das Papier „Wohnungsgeberbestätigung“aus.

Hier ist das Antragsformular für die Anmeldung.

Es gibt mehrere Bürgerbüros in Leipzig.
Sie können einen Termin online hier buchen.
Sie können auch per Telefon einen Termin buchen: 0341 115.

Man kann auch ohne Termin gehen.
Hier sehen Sie die aktuelle Wartezeiten.
Wenn die Anmeldung fertig ist, bekommen Sie das Papier „Meldebestätigung/ Meldebescheinigung“.
Das ist ein wichtiges Papier und Sie sollen es behalten. Wenn Sie es aber verlieren, können Sie im Bürgerbüro eine neue Kopie davon bekommen.

Sie bekommen nach der Anmeldung einen Brief vom Finanzamt.
Der Brief hat Ihre Steuer-ID (Steueridentifikationsnummer).
Sie bekommen einen anderen Brief vom Rundfunk-Beitrags-Service.

Achten Sie darauf, dass Ihr Name auf dem Briefkasten steht.
Schauen Sie regelmäßig, ob Sie Post bekommen haben.
Wenn Sie einen Brief nicht verstehen, fragen Sie jemanden.
Sie können ohne Termin ins Willkommenszentrum gehen.

Es ist manchmal schwierig, sich in Leipzig anzumelden.
Zum Beispiel: Sie haben keine eigene Wohnung und schlafen manchmal bei Freunden.
Wenn Sie das Papier „Wohnungsgeberbestätigung“ nicht haben, ist eine Anmeldung nicht möglich.
Sie können versuchen, sich als Person „ohne festen Wohnsitz“ in Leipzig im Bürgerbüro anzumelden, wenn Sie schon mal eine Anmeldung in Deutschland hatten. Sie machen eine Abmeldung ’nach unbekannt‘ und sind dann als Person ohne festen Wohnsitz in Leipizg registriert.
Das ist wichtig als Nachweis, wenn Sie finanzielle Hilfe von Behörden in Leipzig brauchen.
Wenn Sie sich in dieser Situation befinden, holen Sie sich Hilfe von einer Beratungsstelle.

Das Video erklärt, wie Sachen ohne Meldeadresse/ Anmeldung funktionieren:


Machen Sie eine Anmeldung für eine Wohnung nicht, wenn Sie nicht wirklich in der Wohnung wohnen.
Das ist nicht legal.
Sie müssen niemanden für eine Anmeldung bezahlen. Sie können ohne eine Anmeldung arbeiten und ein Bankkonto öffnen! Wenn Sie Hilfe damit brauchen, bekommen Sie die Hilfe kostenlos. 

Ziehen Sie in eine andere Wohnung um?
Sie müssen diese neue Wohnung anmelden. Dieser Wechsel heißt „Ummeldung“. 

Sie verlassen Deutschland dauerhaft oder Sie haben keine Wohnung mehr?
Sie müssen das auch dem Bürgerbüro mitteilen. Das heißt ‚Abmeldung‘
Sie haben 2 Wochen Zeit, das zu machen.
Sie können das online machen oder persönlich im Bürgerbüro.

Möbel

Wohnungen in Deutschland sind in der Regel ohne Möbel.
Manche Wohnungen haben schon eine Küche (EBK – Einbauküche) aber meistens nicht.
Sie brauchen Möbel und Sie haben nicht so viel Geld?
Fragen Sie das Jobcenter/ Sozialamt.
Auch wenn Sie arbeiten und nicht viel verdienen, können Sie für Ihre erste eigene Wohnung Geld für Möbel vom Jobcenter bekommen.
Das Geld für Möbel heißt Erstausstattung. Mehr Informationen und eine Checkliste für Möbel gibt es hier. Das Formular fürs Jobcenter ist hier und fürs Sozialamt ist hier.

Es gibt Orte in Leipzig, wo man Möbel günstig kaufen kann.Diese Orte sind für Menschen, die nicht viel Geld haben.
Sie zeigen dort Ihre Lohnbescheinigung oder den Brief (Bescheid) vom Jobcenter/ Sozialamt.
Ein Ort ist der Caritasladen und ein anderer ist das Sozialwarenhaus.
Sie finden auch günstige Möbel online bei Kleinanzeigen.
Kostenlose Möbel finden Sie beim Verschenkemarkt

Haben Sie die Miete ein paar Monate nicht bezahlt?
Haben Sie eine Mahnung oder Kündigung vom Vermieter bekommen?
Sie können Hilfe von Sozialamt bekommen.
Das Sozialamt kann die Schulden für Miete oder Energie-Rechnungen bezahlen.
Sie müssen dem Sozialamt zeigen, dass Sie jetzt und in der Zukunft Einkommen haben.
Zum Beispiel von der Arbeit oder vom Jobcenter/ Bürgergeld/ Sozialamt.

Das Sozialamt gibt das Geld als Darlehen.
Das heißt, Sie bezahlen das Geld später zurück.
Sie können das Geld in Raten zurückzahlen.

Hier ist das Formular für Mietschulden oder Energie-Schulden. 

Es gibt einen Mieterverein in Leipzig.
Der Mieterverein hilft, wenn Sie Probleme in der Wohnung oder mit dem Vermieter haben.
Der Mieterverein erklärt Ihnen, was Ihre Rechte als Mieter sind.
Sie bezahlen dafür einmal im Jahr einen Mitgliedsbeitrag. Das erst Mal kostet es €94.
Wenn Sie Geld vom Jobcenter/ Sozialamt bekommen, bezahlt das Jobcenter/ Sozialamt diesen Mitgliedsbeitrag. Dafür fragen Sie beim Jobcenter/ Sozialamt nach einem ‚Berechtigungsschein für den Mieterverein‘.

Das Leipziger Erwerbslosenzentrum (LEZ) hat eine Informationsstelle für Mieterinnen und Mieter. Sie helfen mit Fragen und Probleme im Zusammenhang mit Ihrer Wohnung wie der Mietvertrag, Kündigung, Mieterhöhung, Mietminderung usw. Sie müssen einen Termin per E-Mail unter erwerbslosenzentrumLE@t-online.de oder per Telefon 0341 / 420 67 62 machen.

Es gibt auch einen Betriebskosten-Hilfeverein in Leipzig.
Haben Sie eine große Rechnung für Wasser oder Heizung bekommen und Sie verstehen nicht warum?
Hier bekommen Sie Hilfe. Sie bezahlen einen Mitgliedsbeitrag, wenn Sie dort Hilfe bekommen.


Sie können auch eine Energieberatung bekommen. Dort sagt man Ihnen, wie Sie weniger Energie verbrauchen. Es gibt die Energieberatung von Verbraucherzentrale und auch von Caritas

Sie sollen Ihre Wohnung regelmäßig lüften, auch im Winter. Zweimal am Tag sollen Sie für ein paar Minuten Ihre Fenster komplett aufmachen (nicht nur geklappt). Das verhindert Schimmel in der Wohnung. Hier gibt es Tipps dazu.

Das Sozialamt hilft Ihnen auch, wenn Sie obdachlos sind.
Oder wenn Sie denken, Sie werden Ihre Wohnung verlieren.
Das Büro heißt „Wohnungsnotfallhilfe“.
Hier sind die Kontaktdetails. 

Familien mit Kindern unter 18 Jahren bekommen eine Notfall-Wohnung.
Erwachsene ohne Kinder können zu einem Heim für Obdachlosen gehen.
Es gibt zwei für Männer und eines für Frauen.
Diese sind von 16:00 bis 08:00 unter der Woche offen und am Wochendende und Feiertage den ganzen Tag.  Für Männer gibt es ein Übernachtungshaus in der Rückmarsdorferstr. 7 und in der Helenenstr. 26. Es kostet 5€ pro Nacht in der Rückmarsdorferstr. zu schlafen. Die Helenenstr. ist eine Notschlafstelle und ist kostenlos.

Tagsüber gibt es auch Orte, wo wohnungslose Menschen hingehen können.
Sie heißen „Tagestreff“.
Sie bekommen dort warme Getränke, Kleidung und Hilfe von Sozialarbeiter*innen.
Eines ist die OASE im Seeburgviertel (nähe Zentrum).
Das andere ist die INSEL im Neulindenau (Leipziger Westen). 

Wenn Sie in Deutschland krank sind, können Sie zu einem Arzt oder zu einer Ärztin gehen.
Wenn es ein Notfall ist, rufen Sie einen Krankenwagen (Telefonnummer 112) oder Sie gehen in ein Krankenhaus.
Wenn es kein Notfall ist, gehen Sie erst zu einem allgemeinen Arzt oder Ärztin.
Das heißt Hausarzt oder Hausärztin.
Diese Ärztinnen und Ärzte können Ihnen zum Beispiel einen Krankenschein oder ein Rezept für Medikamente geben.
Ein Krankenschein ist ein Papier als Nachweis, dass Sie krank sind. Und dass Sie nicht zur Arbeit oder zur Schule gehen können.
Ein Krankenschein sieht so aus: 

Sie müssen aber selber Arbeit oder Schule Bescheid geben, dass Sie krank sind.
Sie rufen an und sagen, wie lange Sie oder Ihr Kind krankgeschrieben ist.
Wenn Sie nach Arbeit suchen und beim Jobcenter oder Agentur für Arbeit registriert sind, müssen Sie dort auch Bescheid geben.
Der Arzt oder die Ärztin schreibt Ihnen für eine bestimmte Zeit (zum Beispiel eine Woche) krank.
Wenn Sie nach dieser Zeit immer noch krank sind, dann gehen Sie wieder zum Arzt.

Wenn die Krankheit komplexer ist, bekommen Sie eine Überweisung für einen Facharzt oder eine Fachärztin.
Zum Beispiel: Sie haben Herzproblemen. Dann bekommen Sie eine Überweisung für einen Kardiologen oder eine Kardiologin.
Das ist ein Arzt oder eine Ärztin mit sehr viel Wissen um das Herz.
Eine Überweisung sieht so aus: 

Die Überweisung ist für ein bestimmtes Quartal ausgestellt.
Es gibt 4 Quartale im Jahr: Januar – März, April – Juni, Juli – September, Oktober – Dezember.
Sie können die Überweisung im aktuellen oder nächsten Quartal nutzen.
Zum Beispiel: Sie bekommen eine Überweisung am 20. Mai. Diese Überweisung ist bis 30. September gültig.
Für manche Fachärzt*innen brauchen Sie keine Überweisung. Sie können direkt einen Termin ausmachen.
Das sind unter anderem Kinderärzt*innen, Frauenärzt*innen und Augenärzt*innen. 

Hier ist eine Liste von Ärzt*innen in Leipzig, die anderen Sprachen sprechen.

Hier können Sie Ärzt*innen online suchen:
Sie schreiben „Leipzig“ oben bei Platz ein.
In der Mitte geben Sie an, ob Sie einen Hausarzt oder eine bestimmte Fachärztin suchen.
Unten steht „Zusatzangaben“. Dort können Sie eine Fremdsprache auswählen.

Es ist leider oft schwierig, einen Arzttermin zu bekommen.
Wenn Sie bei einer Arztpraxis anrufen, wird Ihnen vielleicht gesagt:
„Wir nehmen keine neuen Patient*innen auf“
Wenn Sie mehrere Arztpraxen angerufen haben und keinen Termin bekommen, rufen Sie bei dem Patientenservice an.
Die Telefonnummer ist 116117.
Die Menschen dort finden einen Arzttermin für Sie.
Hier ist die Seite.

Die Krankenversicherung bezahlt nicht für Sprachmittlung bei einem Arzttermin.
Wenn Sie nicht genug Deutsch sprechen, müssen Sie selber jemand mitbringen.
Sehr oft müssen Menschen andere Personen dafür bezahlen oder sie versuchen es mit Übersetzung per Handy.

Es gibt Organisationen, die Menschen zum Arztterminen begleiten.
Sie müssen nichts bezahlen. Das Projekt heißt ‚Leipzig Hilft Dolmetschen‘.
Wenn Sie eine Sprachmittlung bei einem Arzttermin brauchen, nehmen Sie Kontakt hier auf. Die begleiten auch zu anderen Terminen, wie zum Beispiel Schule, Jugendamt, Anwaltstermin usw.
Geben Sie folgende Information an:  

  • Wann ist der Arzttermin (Datum und Uhrzeit)? 
  • Wo ist der Arzttermin (Name und Adresse der Arztpraxis)? 
  • Welche Sprache brauchen Sie?

Die Krankenversicherung in Deutschland ist ziemlich kompliziert.
Wir erklären das hier sehr einfach und allgemein.
Es gibt zwei Arten von Krankenversicherung.  

  1. Gesetzliche Krankenversicherung 
  1. Private Krankenversicherung 

Hier geben wir nur Informationen zur gesetzlichen Krankenversicherung.
Es gibt verschiedene Krankenkassen, die gesetzliche Krankenversicherung anbieten.
Zum Beispiel AOK, TK, IKK, DAK

EU-Bürger*innen brauchen keine deutsche Krankenversicherung, wenn Sie hier zu Besuch sind.
Student*innen brauchen auch keine deutsche Krankenversicherung.
Wenn diese Menschen krank werden, können sie mit der EHIC-Karte aus der Heimat zu Ärzt*innen gehen.
Andere Menschen, die hier länger bleiben, müssen eine deutsche Krankenversicherung haben.

Wenn jemand mehr als mit Minijob arbeitet (also die Person verdient mehr als 520 € im Monat), dann wird das Geld für die Krankenversicherung direkt vom Lohn genommen. Es steht dann auf der Lohnabrechnung.
Wenn jemand nur mit Minijob arbeitet, kann das Jobcenter das Geld für die Krankenversicherung bezahlen.
Die Person muss das Geld „Bürgergeld“ beim Jobcenter beantragen.

Wenn Sie von Deutschland wegziehen, müssen Sie sich von Ihrer Krankenkasse abmelden.


Diese Seite hat viel mehr Information auf Deutsch und anderen Sprachen zu Krankenversicherung für EU-Bürger*innen:
https://www.eu-gleichbehandlungsstelle.de/eugs-de/eu-buerger/infothek/krankenversicherung

Weil Krankenversicherung komplex und manchmal sehr teuer ist, haben manche Menschen Schwierigkeiten damit.
Sie kommen gar nicht rein in die Krankenversicherung.
Oder sie hatten eine Krankenversicherung aber die Beiträge wurden nicht bezahlt und jetzt gibt es große Schulden.
Die Karte ist von der Krankenkasse ist gesperrt.

Für solche Menschen in Leipzig gibt es auch Hilfe.
Sie können zu der Organisation CABL gehen.
CABL hilft Menschen ohne Krankenversicherung und bei Problemen mit der Krankenversicherung.
Für Menschen ohne Krankenversicherung organisiert CABL medizinsche Hilfe: Wenn eine Person ambulant zur Ärzt*in gehen muss, bekommen sie dort eine kostenlose Überweisung.
Das Angebot ist anonym und vertraulich. Die Menschen von CABL geben Informationen von Patient*innen nicht zum Sozialamt oder zur Ausländerbehörde weiter.
Sie müssen nichts bezahlen.
Hier ist die Webseite von CABL.

Es gibt auch die Poliklinik in Leipzig.
Sie machen keine medizinische Behandlung aber haben viele Informationen zum Gesundheitssystem in Deutschland.
Die Poliklinik kann auch eine Übersetzung organisieren.
Dort gibt es auch Angebote wie Yoga, Kunst und Selbsthilfegruppen.

Man kauft Medikamente bei einer Apotheke.
Für leichte Sachen wie Halsweh oder Fieber, können Sie direkt bei der Apotheke Medikamente holen.
Wenn Sie stärkere Medikamente brauchen, müssen Sie ein Rezept vom Arzt zur Apotheke bringen.
Auch wenn Sie eine Krankenversicherung haben, müssen Sie etwas für die Medikamente bezahlen.
Das heißt „Zuzahlung“.

Sie müssen höchstens 10 Euro pro Medikament bezahlen.
Es gibt keine Zuzahlung für Medikamente für Kinder bis 18 Jahre.
Wenn man sehr oft Medikamente kaufen muss, kann man eine Befreiung von Zuzahlungen beantragen.
Man muss nicht mehr als 2% vom Bruttoeinkommen im Jahr bezahlen.
Für Menschen mit chronischen Krankheiten ist die Grenze bei 1%.
In solchen Fällen ist es wichtig, dass Sie ihre Rechnungen für die Medikamente behalten. 

  • KuGeL – Information zum Gesundheitsystem 

Das Projekt KuGeL organisiert Veranstaltungen in Leipzig in verschiedenen Sprachen.
Die Veranstaltungen geben Migrant*innen Information zu ihrer Gesundheit und zum deutschen Gesundheitssystem.

  • Ihre Rechte als Patient*in 

Es gibt die „Unabhängige Patientenberatung Deutschland“ (UPD) für gesundheitliche Themen.
Zum Beispiel: Was sind meine Rechte als Patient*in? Wie bekomme ich Krankengeld? Welche Impfungen muss ich machen?
Sie können dort anrufen und bekommen Informationen zu diesen und anderen Fragen.
Das Beratungsangebot ist momentan auf Deutsch, Arabisch, Russisch und Türkisch möglich.

Es gibt spezifische Angebote für folgende Gruppen. Die Beratung ist kostenlos.
Für solche Angebote gibt es meistens eine Sprachmittlung, wenn Sie nicht so viel Deutsch sprechen.

  • Schwangerschaft 

Schwangere Personen können zu einer „Schwangeren-Beratungsstelle“ gehen.
Dort bekommen sie Information zu ihrer Gesundheit und dazu, wo es finanzielle Hilfe gibt.
Hier sind diese Beratungsstellen aufgelistet und es gibt eine Checkliste, was alles vor und nach der Geburt nötig ist.

  • Behinderung 

Für Menschen mit einer Behinderung gibt es die EUTB (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung).
Die EUTB hilft Menschen z.B. mit einem Antrag auf Schwerbehinderten-Ausweis oder bei der Arbeitssuche als Person mit einer Behinderung.
Es gibt diese 3 in Leipzig:
http://www.leben-mit-handicaps.de/
https://offenerdialog-ev.de/teilhabeberatung/
https://leipzig-und-autismus.de/beratung/

  • Psychische Krankheiten 

Das Klinikum St. Georg bietet Beratung zu psychosozialen Fragen.
Es ist offen für alle Migrant*innen in Leipzig und die Personen dort können Sprachmittlung organisieren.

  • Sexualität, HIV und sexuelle Gesundheit

Bei der Organisation Aidshilfe Leipzig können Sie Beratung kostenfrei und anonym zu diesen Themen bekommen. Dort testen sie für HIV (€20), Syphilis (€15), Hepatitis C (€15), Chlamydien (€35), Gonorrhoe (Tripper, €35). Queer-freundlich und eine Sprachmittlung ist möglich, am besten aber erst vorher anmelden.

Beratung zur sexuellen Gesundheit und kostenlose HIV-Tests gibt es beim Gesundheitsamt Leipzig.

Für Sexarbeiter*innen gibt es beim Gesundheitsamt besondere Angebote. Es gibt Tests, Impfungen und andere Unterstützung. Sie können anonym bleiben und diese Hilfe kostet kein Geld. Das Gesundheitsamt kann auch eine Sprachmittlung organisieren.

Wenn Sie schwanger sind, können Sie viele Information von einer Schwangeren-Beratungsstelle bekommen.
Hier sind diese Beratungsstellen aufgelistet und es gibt eine Checkliste, was alles vor und nach der Geburt nötig ist. 

Wenn Sie verheiratet sind, gilt der Ehemann automatisch als Kindesvater.
Wenn Sie nicht verheiratet sind, soll der Kindesvater eine Vaterschafts-Anerkennung machen.
Die Vaterschaftsanerkennung bedeutet, der Vater hat bestimmte Rechte und Pflichten.

Wenn Sie verheiratet sind, haben Sie mit Ihrem Ehemann automatisch gemeinsames Sorgerecht.
Wenn Sie nicht verheiratet sind, sollen Sie das Thema Sorgerecht mit dem Vater besprechen.
Wenn Sie für das gemeinsame Sorgerecht entscheiden, machen Sie das mit dem Vater offiziell mit einer Sorge-Erklärung.

Die Vaterschaftsanerkennung und Sorgeerklärung machen Sie mit dem Kindesvater beim Jugendamt.
Das sind sehr wichtige Sachen und es ist wichtig, dass Sie und der Vater alles beim Termin dort verstehen.
Wenn Sie und/ oder der Kindesvater nicht so viel Deutsch sprechen, kann das Jugendamt einem Dolmetscher oder Dolmetscherin organisieren.
Hier gibt es mehr Informationen und die Kontaktdaten vom Jugendamt Leipzig.

Kinder müssen nicht zur Kita gehen. Die Eltern entscheiden, ob und wann ein Kind zur Kita gehen soll.
Ein Pflicht kommt erst mit der Grundschule.
Wenn ein Kind am 30. Juni sechs Jahre alt ist, muss es in dem Jahr die Grundschule anfangen.

Kita ist kurz für Kindertageseinrichtung. Es gibt zwei Teile:

Krippe: für Kinder von 0 bis 3 Jahren

Kindergarten: für Kinder von 3 Jahren bis zum Schulstart

Wenn Sie einen Kita-Platz in Leipzig suchen, melden Sie das Kind auf meinkitaplatz an.
Danach können Sie Kitas auswählen.
Wenn Sie Hilfe mit der Registrierung oder Suche nach einem Platz brauchen, bekommen Sie Hilfe im Willkommenszentrum oder beim Jugendamt.

Das Jugendamt hat eine Broschüre zu Kitas in Leipzig gemacht und hier vielen Fragen dazu geantwortet.

Es gibt verschiedene Geldleistungen für Familien. 

Viele Menschen kennen das Kindergeld.
EU-Bürger*innen können Kindergeld in Deutschland bekommen, auch wenn die Kinder in einem anderen Land wohnen.

Andere mögliche Leistungen sind Kinderzuschlag, Elterngeld, Unterhaltsvorschuss und Landeserziehungsgeld.
Hier werden die meisten Familienleistungen erklärt.
Hier gibt es eine mehrsprachige Broschüre vom Jugendamt Leipzig dazu.

Landeserziehungsgeld gibt es nicht überall in Deutschland.
Das Geld gibt es in Leipzig für Eltern von Kindern 1-2 Jahre alt, wenn ein Elternteil zu Hause bleibt und das Kind betreut.
Wie viel Geld ist das? Es kommt darauf an, wie alt das Kind ist und wie viele Kinder Sie haben.
Hier ist es ausführlich erklärt.

Manchmal ist Kindererziehung herausfordernd oder es gibt Konflikt zwischen den Eltern.
In solchen Fällen macht es Sinn, eine Familienberatungs-Stelle zu kontaktieren.

Familienberatungsstellen haben viele Erfahrung mit solchen Situationen.
Die Hilfe ist kostenlos und öfters sprechen die Mitarbeiter*innen andere Sprachen.
Hier sind alle Familienberatungsstellen in Leipzig aufgelistet.

Das Jugendamt hat die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu schützen und Eltern zu unterstützen.
Das Jugendamt hat verschiedene Abteilungen, zum Beispiel für Kitas oder Elterngeld.
Es bietet auch Familienberatung an.

Beim Jugendamt arbeiten Sozialarbeiter*innen, die auf dem Kindeswohl achten.
Das heißt, sie schauen, das es einem Kind gut geht.
Wenn ein Kind in einer gefährlichen Situation ist (Kindeswohlgefährdung), kann das Jugendamt das Kind im Obhut nehmen.
Das bedeutet, das Kind bleibt in einem Heim vom Jugendamt oder bei einer Pflegefamilie, bis das Kind eventuell zurück zu der Familie gehen kann.
Das Familiengericht entscheidet über solchen Sachen.
Das Kind bekommt Hilfe während das Verfahren vom einem Verfahrens-Beistand.
Diese Person hat die Aufgabe, das Interesse des Kindes zu vertreten.

Hier können Sie auf verschiedenen Sprachen Informationen zu den Aufgaben vom Jugendamt lesen.

Wenn Sie nicht genug Geld zum Leben haben, können Sie Geld vom Staat bekommen.
Solches Geld ist eine „Sozial-Leistung“.
Zum Beispiel Bürgergeld, Wohngeld, Kindergeld.
Es gibt unterschiedliche Behörden, die das Geld geben.
Zum Beispiel das Jobcenter, das Sozialamt, die Familienkasse.
Hier gibt es Information zum Geld für Menschen, die Kinder haben.
Das Geld heißt „Familien-Leistungen“.

Für Ausländer*innen gibt es viele Regeln, ob man solches Geld bekommt oder nicht.
Die Information auf dieser Seite erklärt die Situation für EU-Bürger*innen.
Für Menschen, die nicht EU-Bürger*innen sind, gibt es andere Regelungen.
Diese Menschen können eine Beratungsstelle suchen, wenn sie Fragen zu Sozialleistungen haben.
Solche Beratungsstellen sind unter Weitere Hilfen zu finden. 

Hier sehen sie zwei Darstellungen mit den häufigsten Behörden in Deutschland.

Diese Frage ist komplex und jede Person hat eine eigene Situation.
Wenn Sie oder Ihre Familienmitglieder arbeiten, können Sie Sozialleistungen bekommen.
Sie müssen nicht einen Vollzeitjob haben.
Ein Minijob ist auch genug, wenn Sie mehrere Stunden pro Woche arbeiten.
Auch wenn Sie selbständig arbeiten und ein geringes Einkommen haben, können Sie Sozialleistungen dazu bekommen.
Wenn Sie nur wenig Geld verdienen, können Sie Bürgergeld vom Jobcenter bekommen.
Wenn Sie etwas mehr Geld verdienen aber nicht viel, können Sie Wohngeld vom Sozialamt bekommen.

Wenn Sie Ihren Job verlieren, können Sie möglicherweise weiter Soziale Leistungen bekommen.
Die Arbeitslosigkeit muss aber unfreiwillig sein.
Zum Beispiel, weil Sie einen befristeten Vertrag hatten.
Es gibt auch andere Regelungen für EU-Bürger*innen, wie sie Soziale Leistungen bekommen können, ohne zu arbeiten.

Wenn man ein Kind in der Schule (nicht Kita/ Kindergarten) in Deutschland hat und irgendwann in Deutschland gearbeitet hat, kann die Person Soziale Leistungen bekommen, solange das Kind zur Schule geht.
Oder wenn man seit 5 Jahren in Deutschland wohnt und es nachweisen kann.
Normalerweise nutzt man die erste Anmeldung in Deutschland, um diese 5 Jahren nachzuweisen.
Die Regelungen zu Soziale Leistungen für EU-Bürger*innen sind sehr komplex.
Es gibt manchmal neue Gesetzte dazu.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie einen Anspruch haben, holen Sie sich Hilfe von einer Beratungsstelle. 

Viele Menschen haben vom Jobcenter gehört.
Das Jobcenter bezahlt die Sozialleistung „Bürger-Geld“.
Manche Menschen nennen es auch ‘ALGII / Arbeitslosengeld II / Hartz IV / SGB II’.
Bürgergeld ist für Menschen, die keine Arbeit haben. Aber auch für Menschen, die arbeiten und nicht genug haben, um alles selber zu bezahlen. 

Wenn Sie Bürgergeld vom Jobcenter Leipzig wollen, müssen Sie dies haben:

  • Sie können mindestens 3 Stunden pro Tag arbeiten. 
  • Sie wohnen in Leipzig. 
  • Sie sind nicht im Rentenalter. 

Sie müssen das Jobcenter um das Geld fragen.
Das heißt „Antrag“ oder beantragen“.
Sie machen das direkt vor Ort beim Jobcenter.
Oder per Post oder per E-Mail. 

Postanschrift: 
Jobcenter Leipzig 
Postfach 100831 
04008 Leipzig 

E-Mail: jobcenter-leipzig@jobcenter-ge.de 

Sie können das am besten online beim „Jobcenter digital“ machen.

Um Ihren Anspruch zu prüfen, müssen Sie verschiedene Formulare ausfüllen.
Alle Antragsteller müssen den „Hauptantrag“ ausfüllen.
Dazu gibt es andere Formulare, je nachdem, was Ihre persönliche Situation ist.
Wenn Sie Kinder haben, müssen Sie das Formular „KI“ ausfüllen.
Wenn Sie Einkommen haben, müssen Sie das Formular „EK“ ausfüllen.

Neben den Formularen braucht das Jobcenter andere Dokumente.
Zum Beispiel: Kontoauszüge, Lohnbescheinigung, Mietvertrag.
Schicken Sie diese Dokumente als Kopien, nicht das Original.
Wenn das Jobcenter andere Fragen hat oder Unterlagen braucht, werden Sie kontaktiert.

Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig schauen, ob Sie eine neue Kommunikation vom Jobcenter haben.
Versuchen Sie, alle offene Fragen zu klären und Unterlagen zu schicken vor der Frist.
Das Jobcenter gibt Ihnen eine Frist. Das ist das Datum, bis wann Sie die Sachen klären sollen.
Wenn Sie mehr Zeit brauchen, können Sie um mehr Zeit bitten. Das heißt „Fristverlängerung“.
Wenn Sie Bürgergeld beantragen, bekommen Sie eine Nummer. Diese heißt Bedarfsgemeinschaft-Nummer oder BG-Nummer. Schreiben Sie diese Nummer immer dazu, wenn Sie etwas zum Jobcenter schicken.

Wenn Sie Hilfe mit den Formularen brauchen, fragen Sie das Jobcenter nach einem Termin.
Das heißt „assistierte Erstantragstellung mit Dolmetscher“.
Am besten fragen Sie danach per E-Mail und die Sprache, die Sie sprechen.
E-Mail: Jobcenter-Leipzig@jobcenter-ge.de

Wenn Sie nicht so viel Deutsch sprechen, organisiert das Jobcenter eine Sprachmittlung für Sie.
Eine Sprachmittlung ist ein*e Dolmetscher*in/ Übersetzer*in, der von Deutsch in andere Sprachen übersetzt.
EU-Bürger*innen haben einen Anspruch darauf. Sie müssen dafür nichts bezahlen und sie müssen niemanden zum Jobcenter mitbringen, um alles zu übersetzen.
Diese Regelung ist in diesem Dokument von der Bundesagentur für Arbeit erklärt.
Die Bundesagentur für Arbeit regelt alle Jobcenter und Agentur für Arbeit in Deutschland.

Wenn das Jobcenter alles geprüft hat, gibt es eine Entscheidung. Das Jobcenter informiert Sie darüber mit einem Brief. Dieser Brief heißt „Bescheid“.
Dieser Bescheid ist sehr wichtig. Sie sollen den Bescheid behalten.
Wenn Sie Geld bekommen, gibt es einen „Bewilligungsbescheid“.
Es sieht so aus:

Wenn Sie Geld nicht bekommen, gibt es einen „Ablehnungsbescheid“. 

Wenn Sie solche Briefe bekommen, sollen Sie die genau prüfen.
Wenn das Jobcenter Ihnen Geld gibt:
Für wie lange?
Wie viel?
Haben die alles richtig berechnet? Bekomme ich genug Geld für meine Miete? 

Wenn das Jobcenter Ihnen Geld nicht gibt:
Warum nicht?
Habe ich vergessen, etwas zu schicken oder hat das Jobcenter nicht richtig berechnet?

Wenn etwas nicht korrekt ist, haben Sie ein Monat Zeit, um das zu korrigieren.
Sie machen ein Widerspruch und schicken es ans Jobcenter.
Ein Widerspruch ist ein Brief, wo Sie sagen, was in dem Bescheid nicht korrekt war.
Danach wird Ihre Situation wieder angeschaut und Sie bekommen einen neuen Bescheid.
Das heißt „Widerspruchsbescheid“.
Wenn ein Monat vorbei ist, können Sie keinen Widerspruch mehr machen.
Sie können aber den Bescheid überprüfen lassen.
Dafür macht man einen „Überprüfungs-Antrag“.
Wenn Sie denken, die Entscheidung immer noch nicht korrekt ist, können Sie zum Gericht gehen.
Das Gericht für solche Sozialleistungen heißt Sozialgericht.
Sie sollen sich beraten lassen, vor Sie das tun. 

Das Jobcenter bezahlt Geld am letzten Werktag von einem Monat für den nächsten Monat.
Zum Beispiel: Das Jobcenter überweist das Geld am Donnerstag, den 30.11.2023 für den Monat Dezember 2023.
Wenn Sie kein Geld haben, können Sie Geld direkt vor Ort beim Jobcenter bekommen.
Das heißt „Vorschuss“.
Sie bekommen einen Vorschuss, wenn Sie den nötigen Dokumenten abgegeben haben aber die Bearbeitung noch Zeit braucht.
Sie müssen auch zeigen, dass Sie kein Geld auf Ihrem Bankkonto haben.
Sie bekommen das Geld als Gutschein.
Sie bringen den Gutschein zu einem Supermarkt und bekommen das Geld ausgezahlt.

Das Jobcenter gibt Geld für verschiedenen Sachen:
Regelbedarf: Das ist Geld für Essen, Kleidung, Strom und so weiter
Miete (auch die Kosten für Wasser und Heizung)
Krankenversicherung: das Jobcenter bezahlt das direkt an die Krankenkasse.
Kinder in der Schule oder Ausbildung: Jobcenter bezahlt verschiedene Sachen. Das ist hier erklärt.
Es gibt mehr Geld für bestimmte Personen, zum Beispiel Schwangere Frauen oder alleinerziehende Personen.

Jobcenter bezahlt auch Geld für einmalige Sachen:
Wenn Sie in eine Wohnung ziehen und kein Möbel haben, bekommen Sie Geld vom Jobcenter für Möbel.
Wenn Sie ein Baby haben, bezahlt Jobcenter Geld für Babykleidung und Sachen wie Babybett.
Wenn Sie eine Betriebskostennachzahlung für Ihre Wohnung haben, kann Jobcenter das auch bezahlen.
Es gibt Menschen, die normalerweise genug Geld haben und brauche keine Hilfe vom Jobcenter.
Sie können aber nicht bezahlen, wenn Sie eine große Betriebskostennachzahlung bekommen.
Wenn sie die Rechnung im gleichen Monat beim Jobcenter abgegeben, kann das Jobcenter es trotzdem bezahlen. 

Das Jobcenter bezahlt das Geld monatlich im Voraus. Das heißt, das Geld wird am letzten Werktag des Monats für den nächsten Monat überwiesen.
Zum Beispiel: Sie bekommen das Geld für April am Ende März.
Manchmal dauert es ein paar Tage, bis das Geld auf Ihrem Konto ist.
Wenn Sie dringend Geld brauchen, können Sie einen Vorschuss beantragen.
Das heißt, Sie kriegen etwas Geld (100€ oder so) jetzt von dem Geld für den nächsten Monat.
Wenn Sie einen Vorschuss brauchen, müssen Sie zum Jobcenter gehen und Ihre Situation schildern.
Sie müssen einen Nachweis haben, dass Sie kein Geld haben. Am besten zeigen Sie den aktuellen Kontostand von Ihrem Bankkonto. 

Wenn Sie Geld vom Jobcenter bekommen, müssen Sie nicht für bestimmten Sachen bezahlen, zum Beispiel:  

  • Rundfunkgebühr 
  • Krankenversicherung 
  • Elternbeitrag für die Kita/ Hort bezahlen 
  • Integrationskurs (Deutschkurs) 

Der Bescheid ist generell für die 6 oder 12 Monate. Das ist der „Bewilligungs-Zeitraum“.
Am Ende dieser Zeit müssen Sie einen neuen Antrag machen, wenn Sie weiterhin Hilfe vom Jobcenter brauchen.
Sie müssen keinen kompletten neuen Antrag machen. Sie müssen nur das Formular WBA (Weiterbewilligungsantrag) ausfüllen.
Passen Sie auf, dass Sie den neuen Antrag vor Ablauf des Bewilligungszeitraums machen.
Ansonsten bekommen Sie kein Geld und müssen für Sachen wie die Krankenversicherung selber bezahlen. 

Es gibt viele andere Sozialleistugnen für bestimmte Situationen. Zum Beispiel wenn man in die Rente geht oder wenn eine Person eine Behinderung hat.
Wir können hier erstmals neben Bürgergeld vom Jobcenter nur etwas kurz zu anderen Leistungen sagen.

Man bekommt Arbeitslosengeld von der Agentur für Arbeit Leipzig, wenn man mindestens 12 Monate gearbeitet hat.
Es muss eine Arbeit mit Sozialversicherung sein, das heißt mit Krankenversicherung und so weiter.
Ein Minijob reicht nicht, um Arbeitslosengeld zu bekommen. 

Man bekommt Arbeitslosengeld für die Hälfte der Monate, die man gearbeitet hat.
Wenn Sie 12 Monate gearbeitet haben, bekommen Sie das Arbeitslosengeld für 6 Monate.
Man bekommt das Arbeitslosengeld maximal für 12 Monate.

Das Arbeitslosengeld ist etwas weniger als die Hälfte vom Brutto-Einkommen.
Zum Beispiel wenn man 1000€ monatlich verdient hat, ist das Arbeitslosengeld zirka 470€ pro Monat. Wenn jemand Kinder hat, bekommt man ein bisschen mehr.
Hier kann man das mögliche Arbeitslosengeld selber kurz rechnen.
Wenn Sie von dem Arbeitslosengeld nicht leben können, können Sie dazu Bürgergeld vom Jobcenter beantragen.

Wohngeld bekommt man vom Sozialamt Leipzig.
Man kann kein Wohngeld bekommen, wenn man Bürgergeld bekommt.
Wohngeld ist für Menschen, die etwas Geld haben, zum Beispiel Einkommen von Arbeit, aber brauchen ein bisschen extra finanzielle Hilfe.
Sie müssen ein Antragsformular ausfüllen und mit anderen Unterlagen per Email oder Post zum Sozialamt schicken.
Hier gibt es detaillierte Informationen zum Wohngeld.

Unter Kinder & Familie haben wir Informationen dazu.

Der Leipzig-Pass ist für Menschen in Leipzig, die nicht so viel Geld haben.
Es ist eine Karte mit Ihrem Foto darauf.
Mit dem Leipzig-Pass können Sie das Deutschland-Ticket günstiger bekommen.
Es kostet 29€ anstatt 49€.
Andere Sachen sind auch günstiger, zum Beispiel ins Museum oder Schwimmbad zu gehen.

Sie bekommen den Leipzig-Pass bei einem Bürgerbüro in Leipzig.
Einen Termin können Sie hier buchen.
Sie müssen verschiedene Unterlagen mitbringen.
Wichtig ist ein Nachweis, dass Sie nicht so viel Geld haben.
Sie bringen einen Bescheid vom Jobcenter/ Sozialamt oder Ihre Lohnbescheinigungen mit.
Hier ist alles einfach erklärt.

Menschen mit dem Leipzig-Pass, die Kinder haben, können auch die Bildung-und-Teilhabe-Leistungen bekommen.
Sie müssen zum Beispiel das Essen in der Schule oder für einen Klassenfahrt nicht bezahlen.
Lesen Sie wie das geht unter Schule.

de_DEDeutsch